Wie Kommunen mit smarter Netztechnik Energie und Kosten sparen

Wenn Kommunen und ihre Versorgungs- unternehmen "grün" werden wollen, dann geht das nur über nachhaltig und regenerativ erzeugte Energieträger oder Technologien, die Energie auf diese Weise erzeugen können. Wie das gelingen kann, ist überall unterschiedlich. Einige Entwicklungen, die diesen Umstieg auch wirtschaftlich tragfähig machen, zeichnen sich bereits ab.

Stadtwerke im ganzen Land stehen unter einem enormen Transformationsdruck und investieren derzeit in grüne Energien. Die neue Stadtwerkestudie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und EY Ernst & Young vom Juni 2022 sieht die Dekarbonisierung ganz oben auf der Agenda der Energieversorger. Für 72 Prozent der deutschen Stadtwerke spielte die Dekarbonisierung demnach im vergangenen Jahr eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig verfügt bisher nur rund ein Drittel über eine eigene Dekarbonisierungsstrategie.

Bei der Dekarbonisierung werden Handlungen und Prozesse, bei denen Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird, durch Prozesse ersetzt, bei denen diese Freisetzung vermieden oder kompensiert wird. Für die modellhafte Betrachtung von Energiesystemen bedeutet Dekarbonisierung die Verringerung der Kohlenstoffintensität der Energieversorgung, d.h. der CO2-Emissionen pro Einheit erzeugter Energie. Es handelt sich somit um einen angebotsseitigen Ansatz zur Emissionsminderung, der - neben einer Reduktion der Energienachfrage (Energieeffizienz, Energiesuffizienz) - auf eine Verlagerung der Nachfrage hin zu weniger emissionsintensiven Energieträgern abzielt.

Eine nachhaltige Technologie, die hierzu einen innovativen und regenerativen Beitrag leisten kann, ist ein AuVeco+ System. Das Grundprinzip ist die Spannungsoptimierung. AuVeco+ Systeme sorgen dafür, dass elektrische Verbraucher nur mit der Spannung versorgt werden, die für einen sicheren Betrieb tatsächlich erforderlich ist. Die Regelung und Stabilisierung in diesem Prozess erfolgt innerhalb des gesetzlich normierten Spannungsbereiches nach IEC 60038. Darüber hinaus ist es heute aufgrund bekannter physikalischer Gesetzmäßigkeiten möglich, die Energieverluste in einem elektrischen Verbrauchernetz zu reduzieren. Dies gelingt unter anderem dadurch, dass bewährte Technik mit intelligenter Steuerungs- und Regelungstechnik kombiniert wird. Das technische Prinzip der AuVeco+ Anlagen basiert je nach Größe auf der Technik von transformatorischen Spannungskonstanthaltern oder umrichterbasierten Spannungsreglern.

Eine Gemeinde verfügt über öffentliche Einrichtungen, die sich von der reinen Verwaltungstätigkeit unterscheiden. Sie sind in jeder Kommune zu finden und sehr unterschiedlicher Art. Als Beispiel sei hier die Stadt Chemnitz genannt, die bereits 2012 mit dem Einsatz solcher Systeme begonnen hat. Die dort eingesetzten Systeme waren zu diesem Zeitpunkt reine Spannungsregeltrafos, die für eine Leistungsreduzierung auf das Sollniveau der elektrischen Verbraucher ausgelegt waren. In diesem Projekt wurden über 19 Objekte im Maßnahmenbereich Ver- und Entsorgung sowie kommunale Gebäude und Anlagen mit einem solchen System ausgestattet. Das Einsparergebnis kann sich sehen lassen. Zwischen 5 und 8 Prozent konnten erzielt werden. Nach Integration eines Monitoringsystems konnten sogar 10,58 % nachgewiesen werden. Mit einer Amortisationszeit von 3,5 bis 5 Jahren konnte somit das prognostizierte kommunale Einsparziel für die städtischen Liegenschaften erreicht werden.

Quellen: Projektdatenblatt Projektdokumentation / Handlungsfeld Kommunale Gebäude und Anlagen Stand 03/2019; Informationsblatt Co2-Faktoren des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle